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Sonnenuntergang in Langör ~ 33 kb
Sonnenuntergang in Langör/Samsö


Tagebuch einer Reise mit der
"MY Tammina"
zu den schwedischen Westschären


Kapitel 1


Von Lübeck-Schlutup nach Samsö
12. bis 18. Juni 2002


Übersichtskarte eins


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Schiffe im Nyborger Hafen ~ 30 kb

Alte Motor- und Segelschiffe, ein malerischer Anblick im Nyborger Hafen



Mitstrom im Grossen Belt - Von Nyborg (4) nach Langör(5)/Samsö (e)
Ein Gewittersturm, aber unser Anker hält
18.06.2002

Um sieben in der Frühe holen wir die Leinen ein und nach einem kurzen Blick zurück auf den Hafen von Nyborg (4) verlassen wir den gastlichen, aber elektrizitätsarmen Ort. Wir werden beim nächsten Besuch der Stadt größere Aufmerksamkeit gönnen.



Nyborger Hafen ~ 30 kb

Ein letzter Blick zurück auf den Nyborger Hafen


Ein leichter Südwind, der im Lauf des Tages ein wenig zunehmen und auf Südost drehen soll, unterstützt die im Grossen Belt vorwiegend nördliche Strömung, die uns den ganzen Tag mit einer Stärke zwischen 0,4 und 0,6 Seemeilen begleitet und die geraubten Meilen vom Vortag zurückgibt. Wenn ich in den Logbucheintragungen früherer Reisen blättere, so ist das Fazit, dass sich Mit- und Gegenstrom auf Dauer ausgleichen. Was der eine Tag stiehlt, gibt einer der folgenden Tage zurück. Knapp anderthalb Stunden nach Verlassen des Hafens passieren wir den Westteil der Store-Belt-Brücke, der in konventioneller Weise mit engstehenden Pfeilern und Betonbögen ausgeführt ist. Die Passage ist an dieser Stelle nur mit Schiffen möglich, die eine maximale Höhe von achtzehn Metern haben. Für uns keine Hürde, jedoch für größere Segelyachten und die meisten Berufsschiffe ergibt sich der Zwang zu einem Umweg durch den Hauptteil der Brücke, der mit einer Höhe von 68 Metern fast allen Schiffen die Durchfahrt erlaubt.
Kurz hinter der Brücke, an der nördlichen Ansteuerungstonne setze ich den Kurs auf die östlich der kleinen Insel Romsö gelegene Untiefentonne ab, die wir zwei Stunden später erreichen. Das dicht bewaldete Eiland befindet sich in Privatbesitz, ein Anlegen ist nicht gestattet, aber auf der Westseite gibt es einige brauchbare Ankerplätze nördlich und südlich des Romsö-Riffs, das sich in Richtung Fünen (d) auf einer Länge von einer Seemeile erstreckt.
Der Wind und mit ihm die Welle nehmen kontinuierlich zu, so dass ich mich schon früh entschließe, heute wird das an der Nordostspitze der Insel Samsö (e) gelegene Langör (5) unser Ruheplatz. Nach dem Insichtkommen der ersten Tonnen stelle ich die Selbststeuerung aus - sie hat das Schiff getreulich die weite Strecke gelenkt und führe das Boot von der Flybridge aus per Handsteuerung durch die schmale und verzwickte Einfahrt. In den Vorjahren bereitete mir die Durchfahrt arge Probleme.

Detailkarte Ankerplatz Langör ~ 15 kb

Detailkarte der Ansteurung von Langör (5)
an der Nordostspitze von Samsö (e)

2000 auf dem Weg nach Göteborg gemeinsam mit meinen Freund Hendrik setzte genau bei Erreichen der Ansteuerungstonne ein starker Regenschauer ein, der uns fast jede Sicht nahm. Im Folgejahr stand die untergehende Sonne so tief, dass man noch weniger erkennen konnte, sobald man in das von Ost nach West verlaufende Fahrwasser eingelaufen war.

Links und rechts neben dem schmalen Durchlass lauern Untiefen. Als wir am nächsten Tag den Ankerplatz verlassen, sichten wir eine große deutsche Segelyacht, die auf einer der Flachstellen festgekommen ist, sich aber glücklicherweise schnell wieder aus eigener Kraft befreien kann.
Dieses Jahr ist die Einfahrt ohne Probleme und kurz vor vier Uhr nachmittags ankere ich in der kleinen geschützten Bucht nahe dem malerischen, aber meist total überfüllten Hafen von Langör. Kaum liegt die Tammina still, springe ich auch schon ins Wasser, das hier schon einen starken Salzgehalt aufweist. Der Geschmack bringt die Erinnerung an Jugendtage in Portugal zurück, auch dort war das Wasser des offenen Atlantik stark salzhaltig, kein Vergleich zur Ostsee oder gar der Trave mit ihrem Brackwasser.

Der Wind nimmt im Laufe des Nachmittags auf eine Stärke von sechs zu, um dann plötzlich gegen einundzwanzig Uhr abzuflauen, während in geraumer Entfernung die ersten Blitze niederzucken, zusammen mit dem noch gedämpften Donnergrollen kündigen sie das vorhergesagte Gewittertief an. Auch die steil nach unten weisende Barographenkurve lässt für die Nacht starke Böen erwarten. Wenig später tobt ein Gewittersturm aus West und eine neben uns liegende Segelyacht, die "Fandango" beginnt ihren Anker durch den weichen Schlickboden zu ziehen. An Bord scheint niemand eine Veränderung bemerkt zu haben und so warne ich die Besatzung durch Betätigung meines Signalhorns. Die erste Reaktion des Skippers ist der Zuruf "Nein, unsere Ankerkette ist sehr lang" aber kurz darauf sieht er sich eines besseren belehrt, muss die Maschine anwerfen und Anker auf gehen. Auch sein erneuter Versuch schlägt fehl, sein Anker will partout nicht halten. Am nächsten Morgen stelle ich fest, dass er sich an eine, der vom dänischen Seglerverband an vielen schönen geschützten Plätzen ausgebrachten Moorings, auf der anderen Seite der Landzunge verholt hat. Dies war sicher eine richtige Entscheidung, die der Besatzung der "Fandango" eine ruhige Nacht beschert hatte. Unser überschweres und starkes Ankergeschirr bewährt sich ein weiteres Mal, wir haben keine Probleme, nur die Leine unserer Ankermarkierungsboje vertörnt sich mit der Kette, da auf Grund der drehenden Winde die Tammina eine immer neue Lage einnimmt. Der erste Teil der Nacht bringt ein beeindruckendes Naturschauspiel mit wild niederzuckenden Blitzen, rollendem Donner, prasselndem Regen und starken Windböen, die selbst in der engen Bucht recht muntere Wellen aufwerfen.
Eine kleine Segelyacht in der Nachbarschaft tanzt im Seegang erbärmlich auf und ab. Das Leben dort an Bord ist sicher ungemütlich, aber wenn man in der Koje liegt, ist man den Bewegungen meist gewachsen. Wir haben auf früheren Reisen durch das holländische und deutsche Watt mit der "Nikki" einer kleinen Segelyacht vom Typ "Leisure 17 Kimmkieler" die Erfahrung gemacht, dass für Außenstehende die Bewegung eines kleinen Bootes wilder aussieht, als es die Besatzung empfindet.

Langoer Hafen und Bucht am Abend ~ 28 kb

Die Abendstimmung vor dem Gewittersturm in Langör (5) und die kleine Segelyacht

Am Morgen nach dem Gewittersturm, gleich geht es "Anker auf" mit dem Ziel Anholt

Die Ankerbucht am Morgen ~ 30 kb


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Ein ruhiger Törn nach Anholt - Wer wird wohl in 100 Jahren hier entlangfahren?

Zwei Tage auf der romantischen Sonneninsel -viel Wind, ein wenig Regen und Sonne satt.


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